Peruanische Papa Rellena probieren, einen eigenen Korb flechten, sich von einem Handleser die Zukunft zeigen lassen und Danger Dan live erleben? Eine Silentdisco besuchen, Airbrush Tattoos bekommen, einer Drohneninszinierung beiwohnen … klingt nach einer gut gemischten Bucket List? Oder eben ein Nachmittag auf dem Tollwood-Festival in München!
Seit 35 Jahren wird aus den weiten Wiesen des Olympiaparks jeden Sommer der „Markt der Ideen“. Was als kleines öko kulturelles Festival mit lokalen Künstlern angefangen hat, ist heute ein 30.000 qm großes Angebot an Kunstinstallationen, Verkaufsständen und kostenlosen Programmpunkten. Es gibt Konzerte internationaler Musiker und kreative Workshops; Kurzfilme und bunte Armbänder; Essen, Musik und Mitbringsel für alle Geschmäcker – quasi Kreativmarkt, Food-Festival, Konzerthaus und Mode-Boutique in einem.
Ich stehe für diese Reportage also an einem Samstagabend mit einem Presseausweis im Münchener Sonnenschein. Hinter mir die Silhouette der Olympiahalle, auf dem Ausweis ein kleiner Wal. Dieses Jahr steht das Tollwood unter dem Motto „Wasser – pures Leben“. Schon bei der begehbaren Kunstinstallation am Eingang tritt man durch einen Wasservorhang aus einer kahlen Wüste in die blühende Landschaft des Festivals.
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Drohnen, die tropfende Wasserhähne in den Abendhimmel malen, in Sand gehauene Schneeflocken, die in einer überdimensionalen Hand in der Sonne schmelzen und Figuren, die die Geschichte des Wassers nacherzählen – all das gibt es zu sehen, zu hören und zu fühlen. Neben mir spielen Kinder auf einem Wasserspielplatz und einige Meter weiter begegnet mir ein überdimensional großes, täuschend echtes Pferd. Es heißt „Cheval“ und ist eines der Walking-Acts, für die das Tollwood so berühmt ist, erfahre ich von Frau Kneer. Sie ist Teil des Tollwood-Teams und erzählt mir geduldig, was es alles auf dem Festival zu sehen gibt – und eine Menge, die mir ohne sie überhaupt nicht aufgefallen wäre. So gibt es zum Beispiel neben Cheval auch einen kleinen Elefanten, der über das Gelände läuft und mit den Menschen spricht!
Auch die Atmosphäre im Konzert später ist einzigartig: Durch die Türen des Zeltes scheint den ganzen Abend lang von draußen etwas Sonne herein, drinnen tanzen tausende Menschen unter dem Licht der Scheinwerfer. Ich habe so viel Spaß, dass ich den Anfang der Drohneninstallation über dem Gelände verpasse. Ich habe mir aber sagen lassen, dass man gerade von den Hügeln des Olympiaparks einen wunderschönen Blick auf die Kunstwerke hat, die die Drohnen jeden Abend um 22 Uhr an den Himmel zaubern. Noch bis zum 16. Juli hat das Tollwood diesen Sommer kostenlos geöffnet – habt viel Spaß!